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Mit dem Lied „Es wird ein schöner Tag – weil jeder TON-I mag“ begrüßten über 50 Erstklässler aus Herrenberg Stifter, Zustifter, Spender, Stiftungsvorstand, Stiftungsrat und Unterstützer zur Feierstunde anlässlich des 5. Geburtstages der Bürgerstiftung Herrenberg am frühen Abend in der Alten Turnhalle in Herrenberg. Lied und Rap sind das Ergebnis des ersten Jahres des Musikprojektes TON-I, das den Kindern der erste Klassen in Herrenberg eine Stunde zusätzlichen Musikunterricht in der Woche ermöglicht.

Zufrieden könne man mit den ersten fünf Jahren Bürgerstiftung Herrenberg sein, so Stiftungsvorstand Thomas Sprißler in seiner Begrüßung. Sie habe sich dort platziert, wo die Stiftungsgründer bei der Gründung ihren Platz gesehen haben. Nicht als Wettbewerb zu bestehenden Strukturen und Vereinen, sondern als eine ergänzende Facette für Bürgerprojekte, denen sonst die Unterstützung versagt geblieben wäre. Zufrieden mit dem Ergebnis sei man, sich aber ebenso bewusst, dass manches mit mehr Mitstreitern hätte schneller realisiert werden können. Mit dem arabischen Sprichwort „Es gibt Menschen die unbeweglich sind, Menschen die beweglich sind und Menschen die sich bewegen“ lud er alle Bürger und Bürgerinnen dazu ein, ihre Ideen, Können, Kontakte, Zeit und Geld in die Bürgerstiftung mit ein zu bringen. So könne die bereits erfolgreiche Arbeit der Bürgerstiftung in der Zukunft noch erfolgreicher werden.

Ein Blick auf die vergangenen 5 Jahre beweist, dass die Projekte tatsächlich so vielfältig waren, wie der Stiftungszweck der Bürgerstiftung. In dem Stiftungszweck Bildung initiierte und förderte die Bürgerstiftung nicht nur das Projekt Toni, sondern unterstützte als erstes Projekt ihrer Stiftungsgeschichte die Patenschaft Schule Beruf. Im kulturellen Bereich ist eine Skulptur im Jörg Ratgeb Skulpturenpfad ein sichtbares Zeichen der Förderung durch die Bürgerstiftung Herrenberg. Weniger öffentlich wahrgenommen, doch nicht weniger wichtig, ist die Hilfe für Andere mit der Unterstützung des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes für betroffene Familien in Herrenberg und die Jugendhilfe mit der Ermöglichung der Verleihung eines Sozialpreises für Haupt- und Werkrealschüler. Durch die Berichte entsprechender Botschafter der Projekte, wie Oda Kauffer (Patenschaft Schule und Beruf), Sabine Ritter (ambulanter Kinder- und Jugend Hospizdienst Kreis Böblingen, Walter Grandjot (Skulpturenpfad), Dr. Wolfgang Graf-Götz (Vogt-Hess-Haupt- und Werkrealschule) und das Projekt Toni (Wolfgang Peter und Nadja Ott-Hopffer) bekamen die Gäste eine Vorstellung davon, was tatsächlich erreicht worden war.

Eine Stiftung arbeitet mit den Zinsen ihres Kapitals und den Spenden. Wie es mit den Zinsen heutzutage aussieht, ist nichts Neues. Was es für eine Stiftung bedeutet, machte Stiftungsvorstand Frank Diedrich transparent. Denn auch wenn das Stiftungskapital in den letzten Jahren durch Zustiftungen von 156.000 Euro auf 309.000 Euro gewachsen war, hat der gesunkene Zins mit 37% doch eine große Lücke im Zinsertrag hinterlassen. Da eine Stiftung nur mit dem Zinsertrag arbeiten darf, ist die Bürgerstiftung über Spenden in Höhe von über 50.000 Euro dankbar, die ihr Handeln weiterhin möglich gemacht haben.

Der Blick in die Zukunft erlaubt eine Vorstellung der Projekte, die dank der in diesem Jahr eingerichteten Projektbörse von der Bürgerstiftung unterstützt werden. Dazu gehören u.a. eine Aktion des Stadtseniorenrates, bei der Senioren von Jugendlichen im Umgang mit Handy, Smartphone und PC geschult werden, ein Theaterstück für Achtklässler in Zusammenarbeit mit der Wilden Bühne zur Drogenprävention , die Unterstützung der Technik AG des Andrea-Gymnasiums mit einem Scheinwerfer oder die Aufstellung von Bänken für den im Waldfriedhof realisierten Trauerpfad. Der Ausflug in die neuen Projekte macht deutlich, worauf Thomas Sprißler bei seiner Begrüßungsrede bereits hingewiesen hatte: Die Bürgerstiftung hat in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens ihren Platz in Herrenberg gefunden und ist Ansprechpartner für Projekte geworden, die in Vereinen und Organisationen trotz ihrer Notwendigkeit ihren Platz nicht hätten finden können.

Mit „Versuchs mal mit Gemütlichkeit“ endete der offizielle, von den beiden Vorständen Helga Kredatus und Angela Schulz professionell moderierte Teil der Feierstunde und ließ Platz für Gespräche, die möglicherweise auch die Basis für künftige Kooperationen und Unterstützung sind.