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Am 29. April 2009 überschrieb der GÄUBOTE seinen halbseitigen Artikel über die Bürgerstiftung mit den Worten: „Der Zuspruch ist groß / Herrenberg: Bürgerstiftung aus der Taufe gehoben“. Auf großem Foto zeigte er die Bürgerinnen und Bürger, die als Gründungstifter zwei Tage zuvor am 27.04.2009 mit ihrer Unterschrift und jeweils mindestens 1000 gestifteten Euros zur Entstehung der Stiftung beigetragen hatten. 156 675,- Euro kamen als Gründungsbeitrag zusammen, gegeben von 39 Privatpersonen, 14 Unternehmen, sechs Vereinen und Institutionen.

Nun war der Weg frei, dass sich die Stiftung mit ihren vielfältigen Stiftungszielen dort engagieren konnte, wo es das Gemeinwohl in besonderer Weise zu fördern galt mit Projekten aus den Bereichen Kultur, Denkmalschutz, Natur- und Umweltschutz, Heimat- und Landschaftspflege, Gesundheitswesen, Bildung und Erziehung, Jugend- und Altenhilfe, Hilfe für Behinderte sowie Sport, Wissenschaft und Forschung.

Aktionsfähig wurde die Stiftung im Juni 2009 mit der Wahl der ersten Mitglieder in den Vorstand und Rat der Stiftung. Zum ersten Stiftungsvorstand wurden Thomas Sprißler (Vorsitzender), Manfred Eipper und Frank Diedrich bestellt und für den Stiftungsrat Angela Schulz (Vorsitzende), Helga Kredatus, Brigitte Hampel, Günter Achilles, Helmut Stickel, Werner Rilka und Markus Speer.

Damals galt es, der Stiftung Kontur zu geben und ihr ein Profil zu verleihen, das zu Herrenberg und seinen Bürgerinnen und Bürgern passt. Dazu zählten von Anfang Fragestellungen wie z.B. wie kann das Stiftungskapital erhöht werden, damit es Zinsen abwirft, die zur Verwirklichung der Stiftungsziele benutzt werden dürfen. Initiiert die Stiftung Projekte oder finanziert sie entsprechende Initiativen, die ihr zugetragen werden? Welche Öffentlichkeitsauftritte will sie haben, wie sieht ihr Logo aus, was muss auf eine Homepage, wie und wodurch wird sie bekannt? Angesichts der Bandbreite der anstehenden Fragen beschlossen Vorstand und Rat, in der Anfangsphase eng zusammenzuarbeiten und sich auf die Suche nach tatkräftigen Unterstützern zu machen. Diese wurden unter anderem mit Heinz Stoll, der beim Logo und der Homepage unterstützte, gefunden und mit Hubertus Drobik, der von Anfang an der Stiftung bei allen Druckerzeugnissen zur Seite stand, wie Karten, Flyer und Plakaten. Ebenso hilfreich waren die besonderen Geldakquisen, welche die Eheleute Nölly über mehrere Jahre zugunsten der Bürgerstiftung betrieben. In ihrem Gasthof Hasen veranstalteten sie Gourmetbenefizdinner mit bekannten Sterneköchen zu Gunsten der Bürgerstiftung oder sie ließen die Einnahmen aus den sogenannten Azubi-Essen der Stiftung zukommen.

Ende 2009 startete die Bürgerstiftung mit ihren ersten Eigeninitiativen, nämlich einer großangelegten Sammelaktion alter Handys und der Bewerbung um das Gütesiegel des Bundesverbandes deutscher Stiftungen. Beide waren von Erfolg gekrönt. Bei der Handysammelaktion schnitt sie bundesweit als beste von 32 Bürgerstiftungen ab und bekam mit dem ersten Platz 6.309,-- Euro zugewiesen. Das (erste) Gütesiegel wurde der Bürgerstiftung von der Regionalkuratorin des Bundesverbandes der Deutschen Stiftungen, Hanna Lehmann, in Herrenberg überreicht. Weitere Gütesiegel-Verleihungen in den Folgejahren folgten. Zur Feier des 10-jährigen Jubiläums wird Frau Lehmann wieder hier sein und ein Grußwort zum Stiftungsjubiläum sprechen.

Zahlreiche und ganz verschiedene Projekte hat die Bürgerstiftung in den vergangenen zehn Jahren gefördert, wobei das Musikprojekt TON-I in seiner Bedeutung und seinem Umfang sicherlich eine herausragende Stellung einnimmt.

Die Bürgerstiftung hat sich seit 2010 durch den jährlichen Verkauf ihrer Adventskalender auf der Herrenberger Herbstschau eine lohnende Einnahmequelle für die Realisierung von Projekten erschlossen. Geschäftsleute, Gewerbetreibende, Institutionen unterstützen dabei die Stiftung mit großzügigen Preisen, die sich als "Gewinn" hinter den 24 Türchen befinden.

Wer heute die inzwischen vollkommen überarbeitete und neu gestaltete Homepage (www.buergerstiftung-herrenberg.de) besucht, kann sich ein gutes Bild verschaffen, wie die Bürgerstiftung inhaltlich und personell nach diesen ersten zehn Jahren aufgestellt ist. Ihr ist es – so der Vorstand – ein großes Anliegen, den vielen Unterstützern und Förderern, Spendern und Zustiftern an dieser Stelle ihren ausdrücklichen Dank zu sagen. Aktuell hat sie ein Stiftungskapital in Höhe von 328.445,22 Euro.

Vorstand und Rat haben sich überlegt, was sie den Herrenberger Bürgerinnen und Bürgern zum 10-jährigen Bestehen zukommen lassen können, das etwas Besonderes ist und Bestand hat. Sie fanden diese beiden Gesichtspunkte mit dem Geschenk eines Stadtreliefs aus Bronze am besten erfüllt, macht das Relief doch Herrenberg nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für seine Besucher attraktiver, bringt den Betrachtern die Stadt näher und verwirklicht damit nachhaltig das Stiftungsziel der „Heimatpflege“.

Das Relief wird am 10. Mai 2019 um 17.00 Uhr vor dem Rathaus enthüllt und an die Öffentlichkeit übergeben.